Spaß mit Schecks

Manchmal denkt man nur, man lebt in der Moderne: Apps, Instant Payment, elektronischer Zahlungsverkehr alles supersicher und superschnell. Doch dann überrascht ein totgeglaubtes Zahlungsrelikt aus der Vergangenheit: analog, per Post, zwei Unterschriften, persönlich zu übergeben. Der gute alte Scheck ist noch nicht gestorben. Erst vor ein paar Wochen gab es im Online-StandUp in der Firma eine wilde Diskussion, ob das neue Handy beim Discounter etwas taugt oder nicht. Ich hatte aus einer Laune heraus berichtet, dass ich früher beim Aldi teure Elektrogeräte mit Euroschecks bezahlt habe. Alle Mitarbeiter über 45 Jahren waren amüsiert, die jüngeren Kollegen hatten nur ein Fragezeichen im Gesicht: Euroschecks, was bitte ist das? Wir haben uns köstlich darüber amüsiert, wie lange es doch her ist, dass tatsächlich jeder ein Scheckbuch hatte und ein Stück buntes Papier mit Unterschrift wie Bargeld akzeptiert wurde. Bei meinem ersten Studentenjob als Briefträger wurde von der damaligen Bundespost (die Telekom gab es noch nicht), sogar das Gehalt per Scheck bezahlt. Lang lang ist‘s her, dachte ich zumindest, bis uns letzten Monat plötzlich drei Verrechnungsschecks von drei unterschiedlichen Lieferanten per Post ins Büro geflattert sind. Das Thema Check ist also nicht tot. Vor allem nicht der „Verrechnungsscheck für kleine Beträge“, denn da gibt es die Chance, dass der Empfänger ihn gar nicht einlöst. Wir wollen hier aber gar nicht darüber schimpfen, wie manche Lieferanten ihre Kunden auszutricksen versuchen.

Das obige Exemplar eines Schecks ist nochmal etwas ganz Besonderes. Auf ihm war nicht die Firma als Empfänger in erster Zeile genannt, sondern einer unserer Mitarbeiter aus dem IT-Support: Cristian. Und beim Versuch den Scheck einzulösen, konnte die Bank erklären, dass in diesem besonderen Falle, tatsächlich der Mitarbeiter und ein Geschäftsführer auf der Rückseite des Checks nebeneinander unterschreiben müssen … sonst ist das gute Stück nicht einlösbar. Einlösen natürlich nur persönlich vor Ort am Schalter. Die Aktion hat uns 31,60 € auf das Konto gespült. Die Kosten für zwei Unterschriften, Hinfahren zur Bank, Zurückfahren und Ersatzbeleg für den Steuerberater ausdrucken haben das wahrscheinlich um den Faktor drei übertroffen. Aber sei es drum, manchmal ist es ja auch einfach schön, sich wieder wie in den Neunzigern zu fühlen. Ihnen allen viel Spaß mit Schecks, wünscht Frank Bock und das ganze Team von CORONIC.

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